18. August 2025

Brust

Was ist eine Kapselfibrose?

Beitragsbild für den Blogartikel "Was ist eine Kapselfibrose?"

Kapselfibrose bei Brustimplantaten

Kapselfibrose ist eine der häufigsten Komplikationen nach Brustvergrößerungen mit Implantaten. Bei der Kapselfibrose zieht sich die Bindegewebskapsel um das Implantat zusammen und verhärtet. Diese sogenannte Kapselkontraktur kann Schmerzen verursachen und die Form der Brust deutlich verändern.

Nach dem Einsetzen von Silikonimplantaten bildet der Körper eine natürliche Kapsel aus Bindegewebe, um das Implantat zu umschließen. Diese Hülle stabilisiert das Implantat und verhindert ein Verrutschen. In manchen Fällen jedoch verdickt und verhärtet sich die Kapsel: es entsteht eine Kapselfibrose. Unbehandelt schrumpft die Kapsel und führt zu einer sichtbaren Verformung des Implantates und Verhärtung der Brust.

"Nicht nur das Implantat und die Kapsel verändern sich über 15 Jahre hinweg, der ganze Körper durchläuft Veränderungen wodurch häufig eine Anpassung nach 15 – 20 Jahren sinnvoll ist."

Dr. med. Maximilian Rossbach

Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie

Grad der Kapselfibrose nach Baker

  • Grad I: Weiche Konsistenz, keine Beschwerden
  • Grad II: leicht verhärtete Kapsel, keine äußerlich sichtbare Veränderung
  • Grad III: Verhärtung der Brust mit sichtbarer Verformung
  • Grad IV: starke Verhärtung der Brust mit begleitenden Schmerzen

Wie häufig bildet sich eine Kapselfibrose?

Grundsätzlich kann sich eine Kapselfibrose zu jedem Zeitpunkt nach dem Einsetzen eines Silikonimplantates bilden und es kann nur eine oder auch beide Brüste betreffen. Wir unterscheiden eine frühzeitige Kapselfibrose innerhalb des 1. Jahres nach Einbringen eines Implantates und eine späte Kapselfibrose. Die Angaben über die Häufigkeit der Bildung einer Kapselfibrose variieren sehr stark von <1% bis über 20%. Dabei spielt unter anderem die Lage der Implantate eine wichtige Rolle, also ob diese auf oder unter dem Muskel liegen und welche Art von Brustimplantaten verwendet wurden. Wenn die Implantate unter dem Brustmuskel liegen, ist das Risiko der Entstehung einer Kapselfibrose deutlich geringer.

Leider machen sich nicht alle Implantathersteller die Mühe einer kontrollierten Nachbeobachtung zur Ermittlung der Häufigkeit einer Kapselfibrose. Für  Motiva Implantate  haben wir sehr aktuelle Ergebnisse einer weltweiten Nachbeobachtung. In dieser Nachuntersuchung an über 5.800 Frauen konnte ein Kapsefibroserisiko <1% innerhalb der ersten 9 Jahre nachgewiesen werden.

Wie erkenne ich eine Kapselfibrose?

Wenn Frauen Jahre nach einer Brustvergrößerung eine Veränderung an einer oder beiden Brüsten bemerken, sind sie häufig verunsichert. Wir bieten unseren Patientinnen grundsätzlich jährlich eine Kontrolluntersuchung an. Diese kann alternativ auch beim Gynäkologen durchgeführt werden. Wenn Sie eine Veränderung, z.B. Druckgefühl, Schmerzen oder eine Verhärtung bemerken, vereinbaren Sie gerne einen Termin bei uns zur Beurteilung, ob eine Kapselfibrose vorliegt.

Zusätzlich empfehlen wir Ihnen eine Ultraschalluntersuchung der Brust durchführen zu lassen. Durch unsere langjährige Kooperation mit dem Brustzentrum des Marienhospital Brühl stellen wir gerne eine Verbindung für Sie zu den gynäkologischen Kollegen her. Natürlich können Sie diese Untersuchung auch bei Ihrem Gynäkologen durchführen lassen. Fragen Sie ihn vorab bitte, ob er oder sie Erfahrung mit der Beurteilung von Brustimplantaten hat.

"Neben dem Abtasten der Brust hilft die Ultraschall-Untersuchung um eine Kapselfibrose sicher zu erkennen."

Dr. med. Maximilian Rossbach

Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie

Wie gefährlich ist eine Kapselfibrose?

Die Kapselfibrose ist grundsätzlich keine gefährliche Erkrankung. Die verstärkte Abkapselung des Implantates führt zu einer sichtbaren Veränderung der Brust und verursacht langfristig im 4. Stadium Schmerzen. Daher ist ein  Wechsel der betroffenen Implantate  unter geplanten Bedingungen zu empfehlen.

Kann sich eine Kapselfibrose ohne Behandlung zurückbilden?

Eine Kapselfibrose bedeutet, dass das Kapselgewebe durch Bindegewebe verstärkt wird und dadurch dicker und fester wird. Aus unserer Erfahrung heraus kann eine Kapselfibrose in einem Stadium (nach Baker, siehe oben) stagnieren, jedoch nicht wieder auflösen. Daher sollte genau geprüft werden in welchem Stadium sich die Kapselfibrose befindet, um zu entscheiden ob eine Behandlung erforderlich ist oder nicht.

Wie wird eine Kapselfibrose behandelt?

Im Falle einer Kapselfibrose dritten oder vierten Grades sollte mittelfristig eine Operation in Betracht gezogen werden. Bei dieser Operation wird die verhärtete Kapsel entweder nur gespalten (Kapsulotomie) oder die verhärtete Kapsel wird entfernt (Kapsulektomie). Bei beiden Varianten wird zudem ein neues Implantat eingesetzt. Die entfernten Anteile der Kapsel sollten feingewerblich (histologisch) untersucht werden. In diesen Untersuchungen können häufig chronische Entzündungsprozesse nachgewiesen werden.

Selten werden exakt die gleichen Implantate wieder eingesetzt, denn häufig ändern sich der Körper oder auch die Wünsche der Patientin seit der Erstoperation. Daher sollte vor einer Kapselfibrose-Operation genau überlegt werden, wie das Ergebnis nach der Operation sein soll.

Wie läuft ein Implantatwechsel in der Schlosspraxis Brühl ab?

Wenn sie die Befürchtung haben oder anhand einer Ultraschalluntersuchung der Verdacht besteht, dass Sie eine Kapselfibrose haben, kontaktieren Sie uns gerne und wir schauen, dass wir zeitnah einen Termin für ein persönliches Beratungsgespräch finden. Sofern noch keine Ultraschalluntersuchung durchgeführt wurde, kann es sein, dass wir Ihnen zunächst eine Vorstellung in der gynäkologischen Abteilung des Marienhospital Brühl zur Durchführung des Ultraschalls empfehlen.

"Korrektur-Operationen sind meist aufwändiger als eine reine Brustvergrößerung und dadurch häufig mit höheren Kosten verbunden."

Dr. med. Maximilian Rossbach

Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie

Implantatwechsel  werden in Vollnarkose im Rahmen eines stationären Aufenthaltes durchgeführt. Diese Operation wird zudem von 2 Fachärzten aus der Schlosspraxis Brühl, nach dem 4-Augen Prinzip, gemeinsam durchgeführt. Die eigentliche Operation gliedert sich in mehrere Schritte. Zunächst werden die alten Implantate und die verhärtete Kapsel entfernt. Danach werden die Op-Instrumente und Handschuhe gewechselt und die Haut wird erneut desinfiziert. Im zweiten Schritt werden dann die neuen Implantate anhand von Testimplantaten (genannt Sizer) genau ermittelt und eingesetzt. Unter Umständen ist dann in einem dritten Schritt noch eine  Bruststraffung  erforderlich um überschüssige Haut zu entfernen.

Wer zahlt den Implanatwechsel bei einer Kapselfibrose?

Grundsätzlich ist der Austausch eines Silikonimplantates eine ästhetische Selbstzahlerleistung. Die gesetzlichen und privaten Versicherungen sind nicht verpflichtet einen Implantatwechsel zu zahlen. Hierzu gibt es inzwischen zahlreiche Gerichtsurteile. Im Falle einer Kapselfibrose dritten oder vierten Grades können Sie bei Ihrer Krankenversicherung einen Antrag stellen, dass diese sich an den Kosten beteiligt. Dabei können Ihnen die gynäkologischen Kollegen im angrenzenden Marienhospital Brühl behilflich sein.

Wenn Ihre Krankenversicherung bestätigt hat, dass sie sich an den Kosten beteiligt, ist es zudem möglich Ihnen eine Krankmeldung auszustellen. Im Einzelfall beraten wir Sie natürlich gerne was genau zu tun ist und welche Kosten auf Sie zukommen. Am Ende eines Beratungsgespräches erhalten Sie von uns einen schriftlichen Kostenvoranschlag. Wir bieten Ihnen auch gerne die Möglichkeit einer Ratenzahlung.

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Schlosspraxis Brühl

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Zentrum für Plastische und Ästhetische Chirurgie

Uhlstraße 82
50321 Brühl